Hundert Tage baz in Friedland – eine Bilanz

Anfang Mai diesen Jahres nahm das Beratungs- und Aktionszentrum (baz) neben der Sammelunterkunft für Geflüchtete in Friedland seine Arbeit auf. Auf ca. hundert Quadratmetern sind ein Internetcafé, ein gemütlicher Raum zum Spielen oder Lernen und ein Büro für Beratung untergebracht. Außerdem gibt es eine Küche und die Kaffeemaschine läuft den ganzen Tag.

Es werden Deutschkurse, Asylverfahrensberatung und niedrigschwellige PC-Kurse angeboten. Gleichzeitig ist Raum für alle möglichen Workshops da und wir freuen uns über Menschen, die Ideen und Engagement mitbringen.

Zur Zeit ist etwa fünf Tage pro Woche geöffnet und meistens warten schon viele draußen um möglichst schnell ins Internet zu kommen und mit ihren Familien in den Herkunftsländern und anderswo Kontakt aufzunehmen. Oft nutzen bis zu 50 Personen gleichzeitig das baz.

Das Internetcafé ist mit Abstand das attraktivste Angebot. Es gibt WLAN, zehn Computer und eine Möglichkeit zum Drucken. Da es in der Erstaufnahmestelle Friedland keinen Zugang zum Internet gibt, ist das baz immer ausgelastet. „Für mich ist das Internet die einzige Möglichkeit mit meiner Familie Kontakt zu halten – es ist so wichtig wie Wasser.“ so ein Besucher aus Syrien. Um zu telefonieren, halten sich die Leute auch vor dem Haus auf und zur Zeit häufen sich Beschwerden, weil Anwohnende sich durch die Stimmen gestört fühlen. Hier können wir nur um Verständnis werben und haben in Einzelgesprächen auch schon gute Erfahrungen gemacht.

Die größte Herausforderung ist das Gewährleisten von Übersetzung, da vor allem Arabisch, Farsi, Tigrinya und Russisch gesprochen werden. Wenn ihr Leute kennt oder selber diese Sprachen sprecht, gebt uns Bescheid. Es reicht, wenn ihr per Telefon erreichbar seid.

Mittlerweile soll der Aufenthalt für Geflüchtete in Friedland auf eine Woche reduziert werden und es ist für alle Beteiligten kaum möglich alle Informationen weiterzugeben bzw. aufzunehmen. Danach sitzt mensch unter Umständen in irgendeinem Kaff irgendwo in der BRD und die nächste Beratungsmöglichkeit ist ewig weit weg. Scheiße.

Der Betrieb des baz wird durch Spenden und Stiftungsgelder finanziert. Wir schreiben fleißig weiterhin Anträge, aber die Idee ist, den Raum über Crowdfunding am Laufen zu halten. Wenn ihr einen kleinen Betrag monatlich überweist, bekommt ihr eine Quittung für die Spende (die von der Steuer absetzbar ist) und tragt zum Erhalt eines wichtigen Projektes bei.

Verein zur Unterstützung geflüchteter Menschen in der Sammelunterkunft

Friedland e.V.

Heimkehrerstraße 10a

37133 Friedland

055046484254

BAZ.antira.info

facebook.com/BAZFriedland

IBAN: DE79260500010056036528

BIC NOLADE21GOE

Sparkasse Göttingen