Tashin

Tashin, Irak

„Alles, was ich habe ist hier.“

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Ich bin vor 3 Wochen angekommen. Ich bin Jeside. Unsere Leute leben im Irak und in Syrien. Ich lebe hier mit meinem Onkel und Freunden, die ich hier getroffen habe. Wir sind alle Jesiden. Wir sprechen untereinander arabisch, aber einige sprechen auch kurdisch und ich spreche auch englisch. Einer meiner Freunde ist schon seit 4 Monaten hier. Wie kann das sein? Er wartet jeden Tag auf seinen Transfer, aber seit September ist nichts passiert. Am Wochenende kam der Sicherheitsdienst in unser Haus. Wir waren nicht hier und wurden ausgeschlossen! Dann kamen sie zurück und haben gesagt, wir sollten dieses Haus verlassen und uns woanders einen Platz suchen. Wir wollen dieses Haus wirklich nicht verlassen, es geht uns gut hier!

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Ich mag alles in Deutschland. Ich mag sogar das Essen! Wir haben kein zu Hause mehr, nur dieses Camp. Wir würden gern andere Orte sehen, wie Hannover, aber wo sollten wir schlafen? Aber die Hauptsache ist, dass ich hier ein Leben habe. Im Irak habe ich nichts mehr. Alles, was ich habe ist hier. Es ist mir egal, ob ich Transfer habe. Ich möchte ein Leben, das ist alles. Jeden Tag gehe ich zur Schule in Göttingen, um Deutsch zu lernen. Als ich ein Kind war, ging ich zur Schule. Aber ich konnte sie nie beenden, weil ich Jeside bin und sie mich nicht gelassen haben. Das Erste, was ich hier schaffen möchte, ist, meine Schule zu beenden. Dann würde ich jeden Job annehmen, nur um in Frieden hier leben zu können. Ich möchte niemals wieder in den Irak. Ich denke nicht, dass die Situation dort jemals besser wird. Jedenfalls nicht für jesidische und christliche Menschen.

Beratungs- und Aktionszentrum Friedland